ETF: physisch oder synthetisch? Was ist besser?

Autor ist Sebastian FrischAutor: Sebastian Frisch
Aktualisierung: Januar 2022
Disclaimer: Dies ist keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung! Mehr erfahren.

Es existieren zwei Bauarten von ETFs. Diese sogenannten Replikationsmethoden zeigen dir, wie ein ETF konkret aufgebaut ist.

Physisch replizierenden ETFs

Die physisch replizierenden ETFs kaufen echte Anteile an Unternehmen und halten diese für dich. Du bist also als Anteilseigner von einem ETF auch direkter Anteilseigner der im ETF enthaltenen Unternehmen. Um dies mit geringen Gebühren umzusetzen, wird ein gewisser Anteil deiner Wertpapiere an andere Banken verliehen. Du bist weiter Eigentümer, aber die Anteile der Unternehmen werden verliehen. Bei der physischen Replikationsmethode existiert eine weitere Feinheit: Die Sampling-Methode kauft zwar die echten physischen Anteile in einem Index, jedoch nur die wichtigsten Unternehmen, welche repräsentativ für alle Unternehmen sind. So fallen weniger Transaktionskosten an, da weniger Aktientitel gehandelt werden müssen. Trotzdem bildet der ETF den Index durch den Kauf der wichtigsten und liquidesten Unternehmen exakt nach. Ein Beispiel sind ETFs auf den MSCI World. Viele ETFs, welche diesen Index nachbauen, verwenden die Sampling-Methode, um nicht in kurzen Abständen die Aktien aller 1.600 enthaltenen Unternehmen kaufen bzw. verkaufen zu müssen.

Synthetisch replizierenden ETFs

Bei synthetischen ETFs (auch Swap-basiert genannt) wird der Kurs ohne den Kauf von echten Anteilen abgebildet. Über Tauschgeschäften mit Derivaten (= Termingeschäfte) wird der aktuelle Kurs des Indexes nachgebildet. Dir ist aber garantiert, dass der Kurs sich sehr stark an dem Kurs deines ausgewählten Indexes orientiert.

Was soll ich nehmen?

Bei beiden Varianten wird der Kursverlauf des Indexes sehr genau abgebildet. Abweichungen existieren natürlich, allerdings sind diese so gering, dass sie uns als Privatanleger nicht stören. Keine Bauart ist pauschal betrachtet die bessere Replikationsmethode. Es ist also eine strategische Entscheidung, die jeder individuell treffen muss. Es gibt dazu also keine pauschale Antwort. Je nachdem, was für einen Charakter du hast und welche Strategie du mit den ETFs umsetzen möchtest, ist eine individuelle Bewertung der Situation nötig.

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