Was ist passives Investieren?

Autor ist Sebastian FrischAutor: Sebastian Frisch
Aktualisierung: Januar 2022
Disclaimer: Dies ist keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung! Mehr erfahren.

Einfach ETFs kaufen reicht nicht. Die Idee des passiven Investierens muss konsequent umgesetzt werden. Beim passiven Investieren wird eine sehr breite Streuung von Unternehmensanteilen über einen sehr langen Horizont gehalten.

Die höchste Diversifikation verspricht das Investieren in den gesamten Weltmarkt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Aktienmärkte gerade sehr hoch oder tief stehen. Egal, welche Situation vorliegt, es werden keine Anteile verkauft, sondern kontinuierlich gekauft.

Das Ziel ist also nicht eine höhere Rendite als der Markt zu erzielen, sondern die Rendite des Marktes abzubilden.

Dadurch sinken das Risiko und der Arbeitsaufwand enorm. Natürlich kann dadurch auch keine extreme Rendite erzielt werden. Man wird NICHT schnell und hektisch reich. Vielmehr ist es dadurch möglich mit einem überschaubaren Risiko über einen langen Zeitraum ein Vermögen aufzubauen.

Durch das Abbilden der Wirtschaftsleistung der gesamten Welt ist es eine Investition in die Idee des Kapitalismus. Die größten Unternehmen werden über einen langen Zeitraum immer Gewinn erwirtschaften und auch Jahre überstehen, in denen es nicht so gut läuft und daraus gestärkt hervorgehen. Dies zeigt uns die Vergangenheit und so wird es wahrscheinlich die nächsten Jahrzehnte weitergehen. Man setzt also auf die Weltwirtschaft und das kontinuierliche Wirtschaftswachstum. Auch nach schlechten Phasen in der Wirtschaftsgeschichte geht man von einer Erholung aus. Daher solltest Du beim passiven Investieren in den Weltmarkt investieren und diese Anteile über mindestens 30 Jahre halten, um etwaige schlechte Phasen zu überstehen.

Umzusetzen ist diese Idee zum Beispiel mit dem MSCI World und dem MSCI Emerging Markets möglich. Im MSCI World befinden sich 1.600 Unternehmen der entwickelten Länder. Aus 23 Ländern sind Unternehmen enthalten, vor allem aus den USA (52 %)¹. Der MSCI Emerging Markets dagegen repräsentiert Länder mit Schwellenmärkten². Die 24 Länder setzen sich unter anderem aus China (29 %), Indien (9 %), Brasilien (7 %) und Russland (3 %) zusammen. 830 Unternehmen sind in diesem Index. Die gängigste Verteilung dieser beiden Indizes beträgt 70 zu 30, um den gesamten Weltmarkt abzubilden. D. h. der Betrag, den Du sparen möchtest, teilst Du zu 70 % auf den MSCI World und zu 30 % auf den MSCI Emerging Markets auf.

Eine weitere Möglichkeit bietet der Index MSCI All Country World (ACWI). Dieser beinhaltet 2.400 Unternehmen aus der ganzen Welt. Die Unternehmen stammen aus 47 verschiedenen Ländern. Darunter sind 23 Länder mit entwickelten Märkten, wie z.B. die USA oder Deutschland. Und 24 Länder mit Schwellenmärkten, wie z.B. China und Brasilien. Die Unternehmen werden nach größter Marktkapitalisierung ausgesucht und so setzt sich dieser Index zu 52,64 % aus amerikanischen Unternehmen zusammen. Weitere Länder sind Japan (7,73 %), Großbritannien (5,82 %), Frankreich (3,47%), China (3,15%) und alle weiteren Länder mit (27,19%). Falls Du diesen Index mit einem ETF abbilden möchtest, solltest Du darauf achten, dass die ETF-Anbieter von dieser Zusammensetzung leicht abweichen. Für die Performance ist dies aber meist kein Problem.³

¹ MSCI WORLD INDEX, URL: https://www.msci.com/world
² MSCI EMERGING MARKETS INDEX, URL: https://www.msci.com/emerging-markets
³ MSCI ACWI INDEX, URL: https://www.msci.com/acwi

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